Dienstag, 20. Februar 2007

Same sad Night

Wenn andere unsere Träume sehen

Wie kommt es, dass Fremde uns die Augen öffnen, durch sie fast besser sehen als wir selbst? Verschließen wir uns vor unseren eigenen Träumen? Weshalb? Scheuen wir die Erkenntnis, einen Traum zu haben, der noch immer nicht mehr als ein Traum ist. Scheuen wir uns davor einzusehen, dass wir nicht im Stande sind, ihn zu erfüllen? Da steht der Mann deines Lebens vor Dir und Du siehst es nicht. Der Traumjob ist zum Greifen nah, doch er bleibt links liegen, weil Du Angst hast, das, was Du nicht ausprobierst, zu verpassen. Unangetastete Chancen, versprochene Versprechen, Vertrauen in ausgemalte, unbekannte Welten - verlieren wir den Weg, weil wir alle anderen gehen? Menschen, die uns nicht kennen, fragen uns Fragen, vor denen wir uns selbst scheuen. Sie hinterfragen unsere Entscheidungen, deren Hintergründe wir längst ins Abseits gedrängt haben. Sie öffnen verschlossene Türen, heben versunkene Schätze. Wir lieben es in unserer niemals stillstehenden Welt, immer mehr, immer exotischere Fremde zu treffen, gehen immer bewusster das Risiko der Konfrontation mit Fremden, also mit uns selbst ein. Denn was wir an uns allzu gut kennen, lösen die Fremden erst ganz langsam und nach ihrer eigenen Systematik aus uns heraus. Was wir antworten, aus Ehrlichkeit, verletzt uns vielleicht selbst. Wir liegen nachts wach und können nicht schlafen, weil wir ehrlich zu anderen und unverhofft auch zu uns selbst waren. Selbst wenn wir die Fremden belügen würden, vor uns selbst könnten wir die Wahrheit nicht verleugnen. Und wenn der Schmerz Dich nachts auffrisst, Dich den Himmel anflehen lässt, Dich durch Schlaf zu erlösen, ist er wieder da. Der Traum.